Landschaftspflegeverband und Bund Naturschutz bringen Licht ins Biotop.
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt es einige wertvolle Biotope, die unter anderem für Amphibien wie die Gelbbauchunke, verschiedene Frosch- und Krötenarten oder Molche einen wichtigen Lebensraum darstellen. Flache Wasserstellen oder Tümpel auf wenig genutzten Flächen beheimaten viele, auch geschützte, Arten. Und natürlich leben hier nicht nur Amphibien, sondern beispielsweise seltene (Wasser-) Pflanzen und weitere Tiergruppen.
Der Landschaftspflegeverband Neuburg-Schrobenhausen e.V. (LPV) betreut solche Flächen und kümmert sich um Fördergelder aus Naturschutzprogrammen der Regierung von Oberbayern. Auf dieser finanziellen Basis können notwendige Pflegemaßnahmen umgesetzt und entsprechende Aufträge an landwirtschaftliche Betriebe vergeben werden.
Denn die Biotopflächen können nicht einfach sich selbst überlassen werden: Mit der Zeit breiten sich größere Gehölze aus und als Ende einer natürlichen Entwicklung würde meist ein Wald entstehen. Gerade in trockenen Sommern, die aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren zu erwarten sind, trocknen die Wasserflächen durch die hohe Verdunstung von Bäumen und Büschen früh aus, so dass sich die Unken, Frösche und Kröten nicht erfolgreich fortpflanzen können, weil ihr Laich und die Kaulquappen kein Wasser mehr zur Verfügung haben.
Fachliche und personelle Unterstützung erhält der LPV vom Bund Naturschutz: Bei frostigen Temperaturen trafen sich vergangene Woche ehrenamtliche Helfer und Helferinnen in der Nähe von Straß, um eine solche wertvolle Biotopfläche zu pflegen. Es wurden Gebüsche ausgelichtet und die Wasserflächen von zu viel Bewuchs befreit. Zwei große Weiden wurden „auf Kopf gesetzt“. Diese alte Kulturtechnik nutzt die Kraft von Weiden, aus einem abgesägten Stamm neue Triebe zu bilden, die früher z.B. für Körbe oder Zäune verwendet wurden. In den nächsten Jahren werden die sogenannten Kopfweiden eine Heimat für spezielle Lebensgemeinschaften von Insekten, Vögeln und Säugetieren bieten. Und auch die Amphibien profitieren von der Pflegemaßnahme und können in einigen Wochen ihr erneuertes Quartier beziehen.